Zelda II - The Adventure of Link

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Wicket
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Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Wicket »

Ich habe vorgestern Zelda 2 - The Adventures of Link durchgespielt.
Zelda-2-Art-1.jpg
Zelda-2-Art-1.jpg (86.98 KiB) 2092 mal betrachtet
(Das hier sollte ein kurzer Post in "zocke gerade..." werden und ist dann mal wieder eskaliert.)

Was für ein Spiel! Mal genial, mal genial schlecht. Schwierigkeitsgrad: Willkührlich. Aber der Reihe nach:

Zuallererst möchte ich betonen, dass ich keinesfalls bereue Zelda 2 gespielt zu haben. Niemand hat mich dazu gezwungen und ich war einfach neugierig auf dieses Stück Videospiel-Geschichte. Zelda 2 gilt es als das schwerste Zelda-Spiel und ich liebe, wie ihr wisst, den NES.
Das ganze war mein zweiter Anlauf. Ich habe das schonmal auf dem Game Boy Advance (NES Classics Reiheauf dem GBA) relativ weit gespielt. Dieses Mal habe ich die Version auf dem NES Classic Mini gezockt.

Ganon ist besiegt, aber Prinzessin Zelda ist in einen magischen Schlaf verfallen. Um Sie zu wecken müssen 6 Paläste zerstört werden um im 7. Palast das Triforce des Mutes zu finden und alle 3 Teile des Triforce zu kombinieren.
Nintendo hat damals nicht einfach die Formel von Legend of Zelda (1) kopiert und eine neue Weltkarte mit neuen Dungeons verkauft, sondern ein völlig neues Spiel, mit komplett neuer Grafik und Mechanik präsentiert. Auf der Weltkarte kann man frei herumlaufen und wird ab und zu von Monstern genervt. Diese Monster, sowie alle Dungeons bzw. Paläste erkundet man in 2D Jump'n'Run Optik. Link ist allerdings 2 Sprites groß, daher muss man genau darauf achten wo man sein Schild hinhält, wenn man angegriffen wird. Dieses Kampfsystem ist, wenn auch recht knackig, ziemlich gelungen und wurde nur selten kopiert. Richtig spaßig wird es später, wenn Link lernt im Sprung mit dem Schwert nach oben oder unten zu stechen.
Zelda-2-Combat.gif
Zelda-2-Combat.gif (106.15 KiB) 2092 mal betrachtet
Auch grafisch ist das ganze durchaus ansprechend - abgesehen von der Oberwelt/Weltkarte: Die sieht wirklich furchtbar aus! NES hin oder her, das sieht schlechter aus als der erste Teil! Außerdem nerven mich die quasi zufällig aufauchenden Monster. Die sind nämlich überhaupt keine Gefahr, die nerven einfach nur. Manchmal verletzen die einen, weil man genervt ist und nicht aufgepasst hat, aber dann ist eigentlich immer ein Dorf mit einer Heilerin in der Nähe. Monster in den Palästen oder Höhlen können einen durchaus in Gefahr bringen, aber die auf der Oberwelt sind absolut unnötig.
Es gibt ein klassisches Level-Up-System. Das heißt man sammelt Erfahrungspunkte bis zu einer Obergrenze und levelt dann automatisch seine Werte für Attacke, Magie oder Lebensenergie. Wenn man einen Endgegner in einem Palast besiegt gibt es ein automatisches LevelUp. Das bedeutet wenn man kurz vor dem Boss ist und viele XP gesammelt hat, dreht man lieber um und holt sich schnell ein Level Up. Das dachte ich zumindest - als ich noch dieletzten 2 Paläste ausuchen musste war ich bereits auf Max Level und habe mich unendlich blöd gefühlt, dass ich vorher so "clever" war...
Wenn man stirbt verliert man alle XP, behält aber die Level.
Man hat 3 Leben. Wenn man ein Zusatzleben findet und abspeichert, hat man trotzdem nur noch 3 Leben und das Extraleben kann an derselben Stelle nicht mehr eingesammelt werden. :zweifel:
Oh, um zu speichern muss man das Spiel pausieren und dann [A] und [Pfeil Oben] auf dem zweiten Controller eintippen!?! :vogel:

Es gibt Dörfer, die man besuchen kann. Die Bewohner sind in etwa so hilfreich/geistig beschränkt wie die NPCs aus Castlevania 2. Mit Aussagen wie "I know Nothing.", "Hello." oder dem berühmten "I am Error." machen besuche in den Dörfern wirklich keinen Spaß. Wenn die mal was hilfreiches sagen, ist es genauso holprig formuliert. Da bin ich von RPGs einfach ebsseres gewohnt. Ist auch schade, dass auf dem NES Classic Mini nur die englische Version drauf ist. Das hat Sega mit dem mega Drive Classic Mini tatsächlich besser gemacht.
In jedem Dorf gibt es eine Frau in einem roten Kleid, die Link zu sich ins Haus einläd und ihn dann :braue: "heilt". Eine alte Frau tut dasselbe und regeneriert sein Mana.
Ich frage mich ob sie vorher ihr Gebiss herausnimmt.
Anfangs ist das Spiel ziemlich schwierig. Nachdem man den ersten Palast zerstört hat geht es nach ein paar Umwegen zum Todesberg. Hierfür muss man vorher zu einer versteckten Hütte im Wald. Davon abgesehen ist das Spiel vollkommen linear und selbsterklärend, aber an dieser einen Stelle eben nicht. Der Todesberg und die meisten der Paläste sind allerdings ziemlich labyrinthisch aufgebaut und so ziemlich der einzige Grund überhaupt in einer komplettlösung nachzuschlagen wo es lang geht. In der Regel braucht man das nicht. Aber kommen wir zurück zum Todesberg: "Death Mountain" ist mit Abstand der schwierigste Teil des Spiels. Und der ist wie gesagt fast am Anfang. Man kann natürlich vorher geschickt leveln, aber das führt wiederum nur dazu, dass man irgendwann so weit ist, dass man plötzlich gar nicht mehr weiter leveln kann...
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Blue-Knuckle-gif.gif (3.94 MiB) 2092 mal betrachtet
Diese blauen Ritter sind echt hart!

Nach dem Todesberg ist das Spiel überwiegend kinderleicht und man rauscht da einfach so durch. Bis es irgendwann zum finalen Palast geht. dann wird es nahezu unmöglich. :laughing: Oder, wenn man so will, "Nintendo-hard". :wink:
Hier habe ich ein einziges Mal geschummelt und die Schnellspeicherfunktion der Konsole benutzt. Nicht weil ich es sonst nicht gepackt hätte, sondern einfach um Zeit zu sparen, denn bevor ich mich zum Finale aufgemacht habe, habe ich alle versteckten Extraleben auf der Weltkarte eingesammelt - und ich hatte einfach keine Lust das mehrfach zu tun. :cool:
Der finale Palast ist voller irrwege, voller starker Gegner und herumfliegender Drachenköpfe, denen man ausweichen muss. Gegner werden hier weitestgehend ignoriert, denn Kämpfe kosten nur Mana/Leben - man will einfach nur durch! Der verdammte Donnervogel am Ende des Labyrinths hat mich viele, viele Versuche gekostet. Und dann war es so weit: Schatten-Link trat mir entgegen!
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Link-v-Shadow-Link.jpg (154.92 KiB) 2092 mal betrachtet
Geschwächt vom Donnervogel (2 Balken Lebensenergie übrig) hatte ich keine Chance. Glücklicherweise bleibt der Donnervogel aber tot, wenn man ihn einmal besiegt hat und mit voller Lebensenergie und Mana stellte ich mich dem Schatten-Link. Nur um ihn vollkommen mühelos beim ersten (richtigen) Versuch zu besiegen ...
Ich habs ja gesagt: Schwierigkeit: Willkührlich.
:ka:

Fazit:
Zelda 2 wäre beinahe ein gutes Spiel geworden. Es hat tolle Ansätze und ist weitestgehend einzigartig. Wenn nicht Zelda draufstehen würde, wäre es heute wohl ein beliebter Geheimtip.

Folgendes hätte man besser machen sollen:
  • Leveln und Speichern! Ohne 2. Controller überall auf der Oberwelt speichern und weiterspielen können, ohne dass man alle seine XP verliert!
  • Schwierigkeitsgrad / bzw Reihenfolge der paläste umgestalten. Der Todesberg ist ja cool, nur halt viel zu früh!
  • Keine Gegner auf der Oberwelt! Die sind wie erwähnt nur nervig und bereichern das Spiel nicht.
  • Hübschere Grafik auf der Oberwelt!
  • Dialoge überarbeiten! Man kann auch mit wenig Text interessante Charaktere/Dialoge erschaffen! Ich habe nie verstanden warum alte Spiele sich so schwer damit tun.
  • Andere Musik!

Alle Bilder sind dreist geklaut und zwar von hier:
https://goombastomp.com/zelda-2-adventu ... ospective/

Noch mehr Bilder und Infos:
https://gamesdb.launchbox-app.com/games/images/2605
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Kopremesis
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Kopremesis »

Cooler Bericht. :top:
Das Spiel habe ich damals mehrfach angefangen, es aber nie sonderlich weit geschafft. Vielleicht bin ich auch immer wieder am Todesberg gescheitert. Steht aber noch auf meiner To-Beat-Liste.
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Voodoo1979
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Voodoo1979 »

Sehr schöner Erfahrungsbericht, unterhaltsam und hat mich einige Male zum Kopfnicken gebracht, Danke. :top:

Mein Vater stieg damals mit dem ersten Teil in die Zelda-Reihe ein und den zockten wir gemeinsam Stunde um Stunde.
Als dann der zweite Teil auf den Markt kam, musst das Modul natürlich sofort den ersten Teil beerben, leider kam es aber dann doch etwas anders.
Mein Vater versuchte mit dem Spiel warm zu werden, war aber enttäuscht, weil er mehr vom liebgewonnen, bekannten Spielprinzip aus Teil 1 wollte.
Er verlor recht schnell das Interesse und konnte sein Zelda-Fieber erst mit dem SNES-Teil wieder anheizen (bzw. mit ein paar Alternativen um die Wartezeit zu überbrücken, wie z.B. "StarTropics").

Mir gefiel das Spiel, auch wenn es so knüppelhart war, dass ich es erst einige oder eher viele Jahre später durchzocken würde (und da aber auch nur die "Fan-optimierte" Version), ich versuchte es immer mal wieder aufs Neue.
Allerdings habe ich "Zelda 2" auf Modul nie durchgespielt, sondern "Zelda 2 Redux", eine angepasste Variante die sich auf die Fahne geschrieben hat, "Zelda 2" zu dem Spiel zu machen das es schon zum Release hätte sein können.

Witzigerweise hatte ich als Kind Zelda 2 aus dem Fokus verloren, als mein Vater "Faxanadu" mit nach Hause brachte, was für mich dann damals das bessere "Zelda 2" war.
Heute sind es für mich sehr unterschiedliche SPiele, als Knirps waren sie für mich sehr ähnlich.
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Bulletrider
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Bulletrider »

Toll und amüsant geschrieben. V.A das mit dem Schwierigkeitsgrad lies mich quasi einen verzweifelt-hysterisch lachenden Wicket sehen :laughing: Besonders fein finde ich auch die beiden gezeichneten Bilder. Auf solches Artwork Material stehe ich. Davon ab nutze ich den Thread als virtuellen Beichtstuhl: ich habe noch nie einem Zelda Teil gespielt...
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Voodoo1979 »

Bulletrider hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 12:58 ... Besonders fein finde ich auch die beiden gezeichneten Bilder. Auf solches Artwork Material stehe ich. Davon ab nutze ich den Thread als virtuellen Beichtstuhl: ich habe noch nie einem Zelda Teil gespielt...
Die Artworks finde ich auch klasse.
Als ich allerdings lesen musste, dass Du noch NIE ... NIEMALS ...?! ... ein Zelda-Teil gespielt haben willst, oh oh ... da war der Mauszeiger fast schon auf dem Symbol "Beitrag melden". :laughing:

Warum eigentlich nicht?
Kannst Du mit dem Genre oder den Charakteren nichts anfangen oder weshalb ist diese Langläufer-Serie (mit auch gelegentlichen Wendungen und neuen Kniffen bei Grafikstil, Spielmechanik, und und und) scheinbar vollständig an Dir vorübergegangen?
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Kopremesis »

Voodoo1979 hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 13:08 Als ich allerdings lesen musste, dass Du noch NIE ... NIEMALS ...?! ... ein Zelda-Teil gespielt haben willst, oh oh ... da war der Mauszeiger fast schon auf dem Symbol "Beitrag melden". :laughing:
Mach das ruhig! Rider fällt hier früher oder später sowieso der Kaffee aus dem Gesicht. :laughing:
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Bulletrider »

Da ich hier Mod bin, spielt ihr mit euren "Beitrag melden" Kommentaren ganz schön mit dem Feuer :laughing:

Tja, weiß auch nicht so recht - hat sich mit mir und Zelda (so heisst der Typ doch, ne? :mrgreen: * ) irgendwie nie ergeben. Ich war meist auf Shmups, Jump 'n Runs, Run 'n Guns und Beat 'em Ups aus und das, was ich von den ersten Zelda Spielen damals zuf. mal gesehen habe, erweckte nie so mein Interesse. Rollenspiele habe ich dann erst später auf dem Amiga für mich entdeckt und da war ich dann zum einen grafikverwöhnt und zum anderen wirkten viele Nintendo Rollenspiele für mein jugendliches Hirn, welches nach "erwachsenen" Monstern und Co gierte, irgendwie zu kindlich. Natürlich habe ich im Laufe der Jahrzehnte mitbekommen, das die Zelda Spiele oftmals echt toll sein sollen, aber trotzdem blieb der Reiz aus, mich mal damit zu beschäftigen. Und da ich das letzte Mal so richtig begeistert gespielt habe als die PS2 angesagt war, wird das wohl auch jetzt nicht mehr passieren. Ich interessiere mich zwar weiterhin für Games an sich, aber danach selber zu zocken (abseits von kurzen Arcade Sachen auf dem Emulator just for fun) steht mir seit Ewigkeiten nicht mehr der Sinn.







* (nein, ich weiß, dass er Link heisst)
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Re: Zelda II - The Adventure of Link

Beitrag von Wicket »

Bulletrider hat geschrieben: So 21. Mär 2021, 12:58 Toll und amüsant geschrieben. V.A das mit dem Schwierigkeitsgrad lies mich quasi einen verzweifelt-hysterisch lachenden Wicket sehen :laughing: Besonders fein finde ich auch die beiden gezeichneten Bilder. Auf solches Artwork Material stehe ich. Davon ab nutze ich den Thread als virtuellen Beichtstuhl: ich habe noch nie einem Zelda Teil gespielt...
Schlümm!!

Solltest Du je Deine Meinung ändern: Der erste Teil ist ziemlich Arcade-isch, der dritte Teil ist DER Klassiker und Windwaker ist ebenfalls famos, aber eben auch Geschmackssache. Das die N64 Grafik nicht gut gealtert ist, ist ja bekannt, sonst würde ich Dir wohl die N64-Ableger empfehlen.
Mit Rollenspielen hat das ganze aber herzlich wenig zu tun. Das Setting sieht zwar total danach aus und gerade im 2. Teil kann man leveln, aber Rollenspiele sind das wirklich nicht...

Mir ist noch etwas zu Zelda 2 eingefallen:
Die meisten Videospiele in denen es Extraleben gibt, zeigen diese als solche an; als Extra-Leben. Das bedeutet, dass man mit 0 Leben immer noch weiterspielen kann, da es ja nur um zusätzliche Versuche, nicht um allgemeine Versuche geht. Es kommt aber auch vor, dass in einem Spiel die Anzahl der angezeigten Leben die absolute Zahl der Leben ist. Wenn man also noch ein Leben hat und das dann verliert - Game Over.
Soweit so gut. Bei zelda II - The Adventure of Link kommen allerdings BEIDE Varianten gleichzeitig vor! Wenn man ein Leben verliert wird angezeigt wie viele Leben man insgesamt noch hat (1) und im Start-Menü steht dann wie viele zusätzliche Leben man hat (0).
Das macht das Spiel zwar nicht unspielbar, aber was soll das?!? Hat das niemand vorher getestet?
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