Was liest du gerade?

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MIX
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von MIX »

:D
Chibby hat geschrieben: Mo 27. Apr 2020, 17:46 ...was dich an dem Buch bewegt.
Es sind die Erkenntnisse über den Spagat, sich selbst in seinen von Bedürfnissen gesteuertem Verhalten, wahr zu nehmen.
Dazu gehört ein Studium im Bereich der Hormonphysiologie. Hab ich nicht, aber Herr Löbsack.
Und das bewegt mich. Ich habe schon seit meiner Geburt das immer stärker werdende Gefühl der Isolation.
Dieser Schriftsteller nimmt mich mit auf die Reise in meine Selbstzweifel und erklärt mit nachvollziehbaren Worten und geballtem Wissen,
wo die Grenzen der Selbstbestimmung anfangen. Und warum es schier unmöglich ist, sein Gehirn zu rationalen Zusammenhängen in eine Richtung zu lenken, die ein
angemessenes Leben ermöglichen.
Es ist ein sehr ungeliebter Lese-Stoff für den Konsumenten. Befasst er sich doch mit dem irdischen Zustand, dass der Mensch schnell um über die Hälfte seiner Populations-Dichte sterben sollte,
um überhaupt leben zu können. Aber mehr noch, sollte das Großhirn so gar nicht funktionieren. Diese Art der Ruhelosigkeit (Industrielle Entwicklung) und das ewige erfolgsorientierte Verbessern der Lebensumstände lassen uns auch bei einer Dezimierung von 4 Mrd erneut in eine apokalyptische Zukunft torkeln.
.
Na @Chibby? Macht's Spaß? :laughing:
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Beitrag von Chibby »

MIX hat geschrieben: Mo 27. Apr 2020, 20:31 :D
Chibby hat geschrieben: Mo 27. Apr 2020, 17:46 ...was dich an dem Buch bewegt.
Es sind die Erkenntnisse über den Spagat, sich selbst in seinen von Bedürfnissen gesteuertem Verhalten, wahr zu nehmen.
Dazu gehört ein Studium im Bereich der Hormonphysiologie. Hab ich nicht, aber Herr Löbsack.
Und das bewegt mich. Ich habe schon seit meiner Geburt das immer stärker werdende Gefühl der Isolation.
Dieser Schriftsteller nimmt mich mit auf die Reise in meine Selbstzweifel und erklärt mit nachvollziehbaren Worten und geballtem Wissen,
wo die Grenzen der Selbstbestimmung anfangen. Und warum es schier unmöglich ist, sein Gehirn zu rationalen Zusammenhängen in eine Richtung zu lenken, die ein
angemessenes Leben ermöglichen.
Es ist ein sehr ungeliebter Lese-Stoff für den Konsumenten. Befasst er sich doch mit dem irdischen Zustand, dass der Mensch schnell um über die Hälfte seiner Populations-Dichte sterben sollte,
um überhaupt leben zu können. Aber mehr noch, sollte das Großhirn so gar nicht funktionieren. Diese Art der Ruhelosigkeit (Industrielle Entwicklung) und das ewige erfolgsorientierte Verbessern der Lebensumstände lassen uns auch bei einer Dezimierung von 4 Mrd erneut in eine apokalyptische Zukunft torkeln.
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Na @Chibby? Macht's Spaß? :laughing:
Der ungeliebte Lesestoff, ich weiß nicht finde ich vieles von ne abgelehnt. Wir sind halt meiner Meinung nach besonders wenn es darauf ankommt sehr adaptiv erfinderisch und flexibel (sofern es nicht absolut zu spät ist).

Den ersten Teil finde ich dagegen sehr interessant. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit etwas gelernt was mir so ganz und garnicht behagt. In Bezug auf unser Psyche und Verhalten und Entscheidungen und Taten die wir eventuell so ganz und garnicht aus freien Stücken tun oder treffen. Faszinierend aber irgendwie gruselig.
Sagen dir die Begriffe Reziprozität, Kontinuität, Autorität, Majorität und Rarität etwas? Wie einfach eine Person die sich dieser Trigger bewusst ist, zumindest scheint die Wissenschaft sich da sehr sicher zu sein, eine andere Person damit manipulieren kann? Ich finde diesen Gedanken schon etwas gruselig und naja auch dumm. Manches davon klingt so einfach zu durchschauen aber es soll unglaublich fest in unserem Quellcode sitzen weil es uns neben der negativen Aspekte erlaubt hat als Spezies bis heute zu überleben. Was du da oben andeutest klingt für mich nach so einem weiteren ähnlichen Bug der unseren ach so freien Willen, ohne dass wir uns selbst dessen einfach so bewusst werden, nicht mehr so wirklich frei aussehen lässt.

PS: Was meinst du mit einem stärkerwerdenen Gefühl der Isolation? Damit kann ich nun garnicht dienen. Zumal du hast doch einen Wust Kinder und Enkel oder nicht?
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von MIX »

Also zu deiner Begriffs-Aufzählung und deiner Frage ob die mir was sagen...
Ja, in verschiedenen Zusammenhängen verwende ich diese Worte auch. Der angesprochene Zusammenhang mit der Manipulation eines Anderen ist jetzt erstmal für das Thema des Buches
insofern erkennbar, als das es zu dem Bereich des Unvermögens gehört, von seinen Bedürfnissen eine integere Zukunfts-Vision zu leisten.
.
Chibby hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 00:56 PS: Was meinst du mit einem stärkerwerdenen Gefühl der Isolation? Damit kann ich nun garnicht dienen. Zumal du hast doch einen Wust Kinder und Enkel oder nicht?

Grundsätzlich gibt es das Phänomen in millionen-schweren Menschenansammlungen (Großstädten) vermehrt und trend-läufig nach oben.
Isolation innerhalb der vermeintlichen Gemeinschaft. Ist auch ein Großhirn Produkt, welches einfach so entstanden ist und auf das 'unnatürliche' Dasein des Mensche hin weist.
Weiter wird es mit all seinen Folgen aufgrund von Entwicklungszwang billigend in Kauf genommen. Jedenfalls gibt es kein Gedanken im Hirn, welcher das voraus sah oder gar verantworten könnte.
Und genau solche Prozesse werden im Buch untersucht...Biochemisch.
Ich kann dir viele eigene Kinder in deine Wohnung setzten, wenn die nicht im Einklang zu leitbaren Aufgaben stehen und du das auch nicht ändern kannst, wirst du dich trotz des Gewusels mit deinem Unvermögen die Umstände zu ändern, allein fühlen.
Das ganze Menschan-Ansammlungskonzept ist darauf ausgelegt, dass hier alle Lücken mit Konsum-Sucht gefüllt werden.
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Beitrag von Bulletrider »

Rider hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 14:21
Hier erster Urlaubstag und meine Lektüre (Die schwarze Schar) unterwältigt mich leider bislang. Bin zwar noch am Anfang, aber bei fast jeder Seite gedacht "Eieiei, was ist denn da passiert?", hatte mich der Vorgänger doch ziemlich begeistert.
Oh, wie schade :( Aber vielleicht entwickelt es sich ja noch!
Die Story selbst kommt gerade erst langsam in Gang. Dazu kann ich noch nicht so viel sagen. Finds erschreckend platt in der Schreibe und auch viele Beschreibungen an sich lassen eher Bilder von bunten Fantasy Games entstehen. Alles ist irgendwie "cool abgefahren" (Frisuren, Klamotten, Tattoos etc) und gibt sich einen quasi modernen Anstrich, ist dabei aber dermaßen stereotyp. Hätts bspw viel neuer/erfrischender gefunden, wenn die achso kernige neu eingef. Magierin halt abseits ihres edgy Looks genau das nicht wäre. Schwer zu beschreiben. Soll modern rüberkommen, ist aber zumindest was die Charaktere bisher angeht ermüdend vorhersehbar. Das hatte ich beim Vorgänger gänzlich anders empfunden. Naja, warten wirs mal ab...
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Beitrag von Chibby »

MIX hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 08:13 Grundsätzlich gibt es das Phänomen in millionen-schweren Menschenansammlungen (Großstädten) vermehrt und trend-läufig nach oben.
Isolation innerhalb der vermeintlichen Gemeinschaft. Ist auch ein Großhirn Produkt, welches einfach so entstanden ist und auf das 'unnatürliche' Dasein des Mensche hin weist.
Weiter wird es mit all seinen Folgen aufgrund von Entwicklungszwang billigend in Kauf genommen. Jedenfalls gibt es kein Gedanken im Hirn, welcher das voraus sah oder gar verantworten könnte.
Und genau solche Prozesse werden im Buch untersucht...Biochemisch.
Ich kann dir viele eigene Kinder in deine Wohnung setzten, wenn die nicht im Einklang zu leitbaren Aufgaben stehen und du das auch nicht ändern kannst, wirst du dich trotz des Gewusels mit deinem Unvermögen die Umstände zu ändern, allein fühlen.
Das ganze Menschan-Ansammlungskonzept ist darauf ausgelegt, dass hier alle Lücken mit Konsum-Sucht gefüllt werden.
Oha, also um ehrlich zu sein klingt es für mich etwas besorgniserregend was du da schreibst. Wenn das überhand nimmt würde ich mich mal auf eine D... checken lassen. Und das besser eher als später. Ein Bekannter steckt ganz tief im D Dreck. Ich bin kein Psychodoc aber ich vermute, es ist nur so schlimm geworden, weil er es 2 Jahre mit sich herum getragen hat bevor er sich Hilfe geholt hat. :wink:

Bei mir ist es so, dass ich mich schon in Gruppen mit Fremden nicht isoliert fühle. Ich mache meinen Sport alleine aber, wir ("Analogen") Biker z.B. grüßen/nicken uns zu in der Regel (die nicht verklemmten zumindest), teilweise sogar Sportler im Allgmeinen die man im Wald trifft. Jogger, ambitionierte Spazierer. Man trifft immer irgendwo kommunikationsbereite nicht verschlossene Menschen. Meiner Erfahrung nach besonders beim Sport oder Spaziergang im Park und im Grünen. Ich werde immer mal wieder in Unterhaltungen verwickelt. Kleine freundliche Gesten untereinander beim Einkaufen mit Fremden z.B. Man geht aus dem Haus und stolpert in die Nachbarn (habe zu den allermeisten ein ziemlich gutes Verhältnis), usw usw. Irgendwie ist es eher schwer sich nicht als Teil des Rudels, oder sogar gänzlich isoliert zu fühlen. Zeitweilig hat das jeder mal wenn mal was nicht läuft vermute ich, aber deine Beschreibung klingt schon nicht gut muss ich sagen. Besonders bei der Beschreibung des Isolationsgefühls in Bezug auf die eigene Familie.

An der Gegend in der ich wohne hat sich in den letzten Jahren etwas geändert, was ich im Moment als sehr positiv empfinde. Wenn ich hier oben am Schreibtisch hänge, da hörst du nur noch Kindergeschrei :mrgreen:. Positives. Spielende Chaoten halt. Du hörst ihren Fantasieblödsinn, naives Zeug, kindliches Fehlverhalten. Das bringt so richtig Leben in die Bude irgendwie, auch wenn es nicht meine eigenen sind. Ich konnte hier z.B. beobachten wie sich 3 Familien gerade (eine neu hinzugezogen, zwei Kinder) verstärkt jetzt während Corona über die Kinder anfreunden und höre immer den Blödsinn den die Scheisser verzapfen. Da schwingt sowas positives gemeinschaftliches mit, auch wenn ich nicht direkt involviert bin.

Also für mich klingt dieser biochemische Entfremdungsfirlefanz mit Tendenz nach oben eher befremdlich. Will dem Autor aber nicht widersprechen, dass es sowas nicht gäbe. Nicht jeder sieht die Welt mit meinen Augen.
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Beitrag von MIX »

Du bist ja auch noch jung :braue:
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Beitrag von Bulletrider »

Schöner Cartoon, der sehr gut verdeutlicht, weshalb ich gerne (v.A. Geschichten und keine Sachbücher, Abhandlungen und Co) lese :D Gerade gefunden und direkt gepostet, alles ganz frisch :hehe:
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Beitrag von Bulletrider »

Chibby hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 18:31 Wenn das überhand nimmt würde ich mich mal auf eine D... checken lassen. Und das besser eher als später. Ein Bekannter steckt ganz tief im D Dreck. Ich bin kein Psychodoc aber ich vermute, es ist nur so schlimm geworden, weil er es 2 Jahre mit sich herum getragen hat bevor er sich Hilfe geholt hat. :wink:
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es im Schnitt sieben Jahre dauert bis sich Betroffene Hilfe suchen. Die Thematik ist mir durch meine Frau mehr als vertraut und es ist enorm, was Therapie bei ihr bewirkt hat. Ich selbst habe mir auch schon mal psych. Hilfe gesucht (wenn auch nicht wegen Depression, sondern mich stark einschränkender Tendenzen, es allen (außer mir) recht machen zu wollen) und bin begeistert gewesen. Dennoch besteht bei sehr vielen Menschen wenn es um "Kopfsachen" geht immer noch die Ansicht "Hm, das muss ich mit mir selbst ausmachen". Und das könnte falscher nicht sein. Ich meine, wenn man sich den Arm bricht, wendet man sich ja auch an jemanden, der einem bei der Heilung hilft. Warum sollte es bei Kopfsachen anders sein? Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass es jedem spätestens ab Mitte 30, wenn man also schon einiges an "Shit" zu verarbeiten hatte, nicht schaden würde, einfach mal ein paar Stunden Therapie zu machen und sich sozusagen auf den Prüfstand zu stellen. Das kann einem die Augen öffnen.

edit: Achja...
Chibby hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 18:31 Das bringt so richtig Leben in die Bude irgendwie, auch wenn es nicht meine eigenen sind. Ich konnte hier z.B. beobachten wie sich 3 Familien gerade (eine neu hinzugezogen, zwei Kinder) verstärkt jetzt während Corona über die Kinder anfreunden und höre immer den Blödsinn den die Scheisser verzapfen. Da schwingt sowas positives gemeinschaftliches mit, auch wenn ich nicht direkt involviert bin.
So unterschiedlich kann man sein. Ist hier im Groben ähnlich. Also zusammen spielende Kinder. Und die schreien den ganzen Tag rum beim Spielen. Und ich hasse es. Es geht mir so aufn Sender. :x Ja, ich weiß - es sind Kinder, die sind nun mal so, ach ist doch schön etc. Kann man so sehen. Ich nicht. Ich liebe Ruhe und ich hasse das ganze Gebrüll. :hm:

edit 2: Ich muss das etwas einschränken. Dass Kinder draußen lautstark rumtoben wäre an sich ok. Aber wegen C (also keine Schule etc) und dem seit Wochen feinen Wetter geht das halt von morgens acht Uhr bis abends acht. 12 Stunden Getobe nerven halt kolossal!
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Beitrag von Chibby »

MIX hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 18:42 Du bist ja auch noch jung :braue:
Diese Aussage würde aber in Bezug auf die biochemischen Erkenntnisse diese meiner Meinung nach widerlegen bzw gehörig im Weg stehen. Isolationsgefühl in der Ballung -> gestopft durch Konsum. Ich kenne mehr ältere Menschen als junge die mit dem was sie haben zufrieden sind, die genügsam sind und nicht mehr immer das Neueste und Tollste haben wollen.
Bulletrider hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 11:41
Chibby hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 18:31 Wenn das überhand nimmt würde ich mich mal auf eine D... checken lassen. Und das besser eher als später. Ein Bekannter steckt ganz tief im D Dreck. Ich bin kein Psychodoc aber ich vermute, es ist nur so schlimm geworden, weil er es 2 Jahre mit sich herum getragen hat bevor er sich Hilfe geholt hat. :wink:
Ich meine mal gelesen zu haben, dass es im Schnitt sieben Jahre dauert bis sich Betroffene Hilfe suchen. Die Thematik ist mir durch meine Frau mehr als vertraut und es ist enorm, was Therapie bei ihr bewirkt hat. Ich selbst habe mir auch schon mal psych. Hilfe gesucht (wenn auch nicht wegen Depression, sondern mich stark einschränkender Tendenzen, es allen (außer mir) recht machen zu wollen) und bin begeistert gewesen. Dennoch besteht bei sehr vielen Menschen wenn es um "Kopfsachen" geht immer noch die Ansicht "Hm, das muss ich mit mir selbst ausmachen". Und das könnte falscher nicht sein. Ich meine, wenn man sich den Arm bricht, wendet man sich ja auch an jemanden, der einem bei der Heilung hilft. Warum sollte es bei Kopfsachen anders sein? Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass es jedem spätestens ab Mitte 30, wenn man also schon einiges an "Shit" zu verarbeiten hatte, nicht schaden würde, einfach mal ein paar Stunden Therapie zu machen und sich sozusagen auf den Prüfstand zu stellen. Das kann einem die Augen öffnen.
Ist halt immer noch ein Stigma. So wie eigentlich fast alle Krankheiten die über schnupfen hinausgehen. Ich sehe es ja bei meinem Bekannten. Einem Arbeitgeber wird er das nicht auf die Nase binden. Es lähmt Menschen wie ihn leider auch sehr. Er ist nicht sehr belastbar und Stress ist auch nach Jahren in Behandlung Gift für ihn. Keine rosigen Aussichten in der heutigen Arbeitswelt. Arbeitskollegen werden da auch nicht immer so gerne mit Rücksicht drauf reagieren. Ändert aber nichts an deiner Empfehlung für die eigene Gesundheit. Bei dem Thema besser eher als später Hilfe suchen. Mein Bekannter hat es niemandem gesagt, bis es ihn total auseinander genommen hatte. Er hätte es vielleicht einfacher haben können, vermute ich zumindest. So wie bei einer verschleppten Infektion.
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Chibby »

Bulletrider hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 10:50 Schöner Cartoon, der sehr gut verdeutlicht, weshalb ich gerne (v.A. Geschichten und keine Sachbücher, Abhandlungen und Co) lese :D Gerade gefunden und direkt gepostet, alles ganz frisch :hehe:

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Trifft den Nagel sowas von auf den Kopf. Ich hab jetzt nicht so ein großes Problem mit der Realität, aber Realitätsflucht ist trotzdem immer wieder unbedingt notwendig! :D
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Bulletrider »

Chibby hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 17:56 Einem Arbeitgeber wird er das nicht auf die Nase binden.
Das ist bei uns zum Glück gänzlich anders. Zwei Kolleginnen sind momentan auch wegen untersch. Gründe in psychologischer Behandlung und da wird kein große Gewese drum gemacht, alle wissen davon im Groben. Es wird offen darüber gequatscht und nachgefragt, wie es so geht und auch für die Chefs ist das völlig i.O. bzw unterstützen die es mit flexiblen Pausenzeiten (wenn Termine in der ARbeitszeit liegen sollten) und finden es gut, dass die Leute auf sich achten und aktiv was gegen Probleme, die sich ja sonst auch auf die Arbeit auswirken könnten, etwas tun.
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von MIX »

Wenn ich Depression mit totaler Motivationlosigkeit übersetzte,
bin ich nicht in Gefahr, dieses kurze Dasein zu verplempern :-)
.
Aber ich gebe zu, dass diese Art von Literatur, die sich um die Selbstauslöschung dreht, schon in der Konsequenz
eine schwierige Aufgabe dar stellt.
Das alternative Dasein dazu, ist ja nicht ohne Grund unattraktiv :D
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Bulletrider »

Rider hat geschrieben: Di 28. Apr 2020, 14:21 Oh, wie schade :( Aber vielleicht entwickelt es sich ja noch!
Achso, bin ja durch, kurzes Fazit: ab der Mitte war es dann doch ganz ok und ich hatte mich irgendwie dran gewöhnt. Die Story als solche blieb aber etwas vorhersehbar, wenn auch durch ganz nette (aber zum Teil schon zusammengeklaubte) Ideen aufgefrischt. Dem ersten Band würde ich mind. 8,5/10 geben, diesem jetzt so gerade noch 6/10, was immerhin nicht schlecht bedeutet. Aber enttäuscht war ich ob des Vorgängers doch. Der funktioniert aber absolut als stand-alone und Du kannst den unbesorgt lesen und es dann gut sein lassen und Dir diesen Nachfolgeband sparen :-)
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Beitrag von Rider »

Okay, danke! Ich denke, so werde ich es auch machen.
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Beitrag von Bulletrider »

Pulp once again: "Under A Dim Blue Sun" von Howie K. Bentley

"Captain Erasmus O’Brien was assigned a task that could decide the fate of World War II: infiltrate German headquarters and steal the Nazis’ latest technological development – a flying saucer. O’Brien pulls it off, but loses control of the ship and ends up on a planet in another galaxy. He arrives just in time to rescue the slave girl Elekaina from the clutches of the hideous snake men, the Nag-Gaina. Armed with laser rifles procured from the ship, O’Brien plans to rid Thalparia of the serpent menace, only to run afoul of Queen S’ang Taura, who is secretly in league with the Nag-Gaina. He is sentenced to do battle in the arena with Thargg Tanuth, outlaw prince of the jaguar men."
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Chibby »

:laughing: :laughing: ... ähm ja :top:
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Beitrag von Bulletrider »

"Under a Dim Blue Sun" war sehr kurz, nun mal etwas Normaleres. Der vierte Band der sehr feinen "Frey und McGray" Reihe - "Im Bann der Fledermausinsel"
Die Highlands 1889. Als der junge Erbe der betuchten Familie Koloman eine Todesdrohung erhält, reisen Inspector Frey und sein Kollege McGray unverzüglich zum nebelverhangenen nördlichen Zipfel des Landes. Dort, am abgelegenen Loch Maree, kommen sie im unheimlichen Herrenhaus der Kolomans unter. Die nahegelegene Insel ist von Fledermäusen befallen, und jeder der Bewohner scheint etwas zu verbergen. Als kurz darauf ein grausamer Mord im Wald geschieht, ist den Ermittlern klar: Um die Geheimnisse des mysteriösen Loch Maree zu wahren, geht jemand über Leichen …
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Bulletrider »

Rider hat geschrieben: Di 2. Jun 2020, 15:32 Ich bin bei der Abarat Reihe jetzt beim dritten Buch :top: Bis auf den Storyteil mit dem Vater (der gefällt mir nicht ganz so gut) eine fantastische Geschichte! Schade, dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt wird :(
Ja, den Teil mit dem Vater mochte ich auch nicht. Aber was da generell mit der Sacbrood / Sackbrut abging und überhaupt vieles andere, ist schon geiler Scheiß. Naja, und mal abwarten . vll kommen ja noch Band 4 und 5 irgendwann. Ich meine gelesen zu haben, dass es Clive Barker mittlerweile wieder besser geht.
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Rider »

Aber was da generell mit der Sacbrood / Sackbrut abging
In der deutschen Übersetzung heißen sie Beutelbrut :mrgreen: Ja, das ist schon ne abgefahrene Idee. Ich bin ja noch mittendrin im dritten Band und bin gespannt, wie es weiter geht.
Nur das Clive Barker nicht anfangen an einem anderen Buch zu schreiben. Sonst wird das nichts :?
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Re: Was liest du gerade?

Beitrag von Bulletrider »

Hier wieder was Neues von den "Chronicles of St. Mary's" Nachdem ich den achten Band gelesen hatte, hab ich die Reihe etwas aus den Augen verloren bzw dachte, die wäre zu Ende. Im laufe der Zeit sind aber drei weitere Bänder rausgekommen, die ich jetzt alle besorgt habe.

@Rider: ACHTUNG! Endlich sind die ersten beiden Bände auch auf deutsch erschienen. Kann ich Dir nur mehr als empfehlen. Frau Bullet hat sich die kürzlich vorgenommen und man kann die kaum weglegen. Witz und Spannung und einfach fix im Pacing. keine hundert Seiten lange Einleitung - es geht quasi ohne große Umschweife los und es gibt selten ruhige Minuten...

Nun geht es bei mir also im neunten Band "An Argumentation of Historians" endlich weiter.
From Tudor England to the burning city of Persepolis, from a medieval St. Mary’s under siege to Victorian Rushford and a very nasty case of gaol fever, Max is struggling to keep her private life intact. There’s an ambitious programme hindered by giant teapots, plus Mrs. Midgely’s objection to dead hamsters in her airing cupboard, and Mr. Markham’s stubborn refusal to reveal his exact marital status.

And as if that’s not enough―the unfortunately not leprosy-laden Malcolm Halcombe is back. Admittedly, none of this is the most secure platform from which to launch an initiative to bring down the renegade Clive Ronan, but hey―what’s the worst that could happen?
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